Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen)

Website: MoodleLab 🙋🏻‍♀️🙋🏻‍♀️
Kurs: D: Lesen mit dem Lüchschen (Stufe 2.2)
Buch: Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen)
Gedruckt von: Gast
Datum: Montag, 25. November 2024, 01:10

1. Einleitung

FiLBY = Fachintegrierte Leseförderung Bayern

Erklärtes Ziel des Programms ist eine gezielte und systematische Leseförderung auf der Basis von Sachtexten.

Diese Lesefördermaßnahme gliedert sich in drei Etappen:

  • Erste Etappe: Training der Lesegeschwindigkeit und des Leseverstehens (FiLBY 2)
  • Zweite Etappe: Training der Leseflüssigkeit (FiLBY 3)
  • Dritte Etappe: Training des selbstregulierenden Lesens (FiLBY 4)

Der Moodlekurs "Lesen mit dem Lüchschen" wird als Vorläufer von "Lesen mit dem Luchs" eingesetzt und bezieht sich ebenfalls auf die Inhalte von FiLBY 2. Trainiert wird hierbei vorrangig die Lesegeschwindigkeit.
Die Fragen am Ende des Lesetrainings sollen auf niederschwelliger Ebene daran erinnern während des Lesens auch den Inhalt zu erfassen und sich nicht nur auf die Geschwindigkeit zu konzentrieren. Außerdem ist dies eine erste Hinführung zum nachfolgenden Kurs "3. Lesen mit dem Luchs", in welchem es neben der Geschwindigkeit schwerpunktmäßig um die Erfassung des Inhaltes geht.

An der Regenbogenschule Meerfeld ist der Kurs Bestandteil einer fortlaufenden Reihe zur Leseförderung und wird schwerpunktmäßig im zweiten Halbjahr des zweiten Grundschuljahres eingesetzt, nachdem alle Schülerinnen und die Schüler im ersten Schuljahr den Anfangs-Leselernprozess erfolgreich bewältigt haben (Lesen mit dem Lama) und im ersten Halbjahr ihren Sichtwortschatz trainiert haben (Lesen mit dem Leguan).
Der Kurs steht den Kindern während des gesamten Schuljahres (und auch darüber hinaus) zur Verfügung. Nach einer gemeinsamen Einführung kann das Training der einzelnen Lektionen in den Wochenplan eingebunden werden - entweder passend zu den Themen der anderen Fächer, oder zur freien Auswahl durch das Kind.

Um Anpassungen des Kurses vorzunehmen, sollte man mindestens wissen, wie man Themenblöcke, bzw. einzelne Werkzeuge für die Teilnehmer*innen unsichtbar/wieder sichtbar schaltet.

2. Einführung und regelmäßiges Training

Im ersten Halbjahr des zweiten Schuljahres haben die Kinder bereits als Vorbereitung durch den Kurs "Lesen mit dem Leguan" ihren Sichtwortschatz intensiv auf Schnelligkeit trainiert.  Bei "Lesen mit dem Lüchschen" lernen die Kinder die Vorgehensweise des "Mitlesens" in unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen anhand der Hälfte der Texte kennen. Die Kinder werden aufgefordert mit ihrem Finger (oder einem Stift) den Text "just in time" mitzulesen. Von der Lehrkraft wird der Kurs aufgerufen und den Kindern parallel dazu an der digitalen Tafel (oder mit dem Beamer oder Fernseher) gezeigt. 

Zunächst wird die langsame Audio-Datei vorgespielt. Danach erfolgt ein Klassengespräch darüber, wie die Kinder die Lesegeschwindigkeit empfunden haben, bzw. welche Inhalte sie sich beim Mitlesen gemerkt haben. 

Im Anschluss wird gemeinschaftlich die Lesegeschwindigkeit mit den jeweils mittleren/schnellen Audiodateien gesteigert. 

Die Kinder werden anschließend wieder aufgefordert, ihr Empfinden der Lesegeschwindigkeit einzuordnen und gegebenenfalls zur Sicherheit die Lektion noch einmal zu wiederholen, bzw. einzelne Abschnitte einer Geschwindigkeit (mehrfach) zu wiederholen.

Diese Vorgehensweise wird ein zweites und ein drittes Mal gemeinschaftlich und synchron gemacht, später kann diese Übung als Aufgabe in einen Wochenplan gegeben werden.

Nun erhalten die Kinder jede Woche die Aufgabe, eine Lektion zu üben.
Dies kann entweder in Form eines Wochenplans geschehen oder die Aufgabe als Hausaufgabe "ausgelagert" werden. In diesen Fällen wird maximal differenziert, da die Kinder selbst ausprobieren können, wie oft die den Text in welcher Geschwindigkeit mitlesen müssen.
Eine weitere Variante ist weiterhin das gemeinsame Lesen innerhalb einer Lesestunde, in diesem Fall müssten natürlich ausreichend digitale Endgeräte und Kopfhörer für die Kinder zur Verfügung stehen. 

3. Überprüfung

Es ist zu empfehlen, die Kinder ab und zu einzeln bei ihrer Übung noch einmal zu begleiten, damit sich keine falsche Vorgehensweise einschleift. 
Grundsätzlich sollte zudem regelmäßig die Lesegeschwindigkeit überprüft werden. Dazu können die Kinder zum Beispiel auch einen dieser Texte zuvor üben, anschließend wird bei einem individuellen Vorlesen die Zeit gestoppt (eine Minute) und die Wortanzahl gemessen. 
Die Fortschritte jedes einzelnen Kindes sollten dokumentiert und visualisiert werden, sodass das Kind seinen persönlichen Lernfortschritt sofort sehen kann und dabei merkt, dass es sich lohnt zu üben. 


4. Förderung

Es stehen für ein Schuljahr ausreichend Lektionen zur Verfügung, sodass die Kinder über den Mindestanspruch hinaus frei an den Lektionen üben können. Entweder gibt die Lehrer:in frei, an welchen Lektionen die Schüler:innen zusätzlich üben, oder es wird vorher festgelegt, welche Lektionen Pflichtaufgaben sind (in diesem Fall ist es sinnvoll diese Lektionen zu Beginn des Schuljahres unsichtbar zu schalten und erst, wenn sie bearbeitet werden müssen für die Kinder verfügbar zu machen) und an welchen Lektionen die Kinder frei oder in Förderstunden üben können.