Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen)
Website: | MoodleLab 🙋🏻♀️🙋🏻♀️ |
Kurs: | D: Wortarten Kl. 2 (10/2020) |
Buch: | Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen) |
Gedruckt von: | Gast |
Datum: | Samstag, 23. November 2024, 17:58 |
1. Einleitung
Dieser Kurs ist lehrwerksunabhängig konzipiert.
Um Anpassungen des Kurses vorzunehmen, sollte man mindestens wissen, wie man Themenblöcke, bzw. einzelne Aufgaben blind schaltet und verschiebt.
Die Kinder sollten motiviert werden, die Übungen des Kurses zu machen und die Aufgaben zu erledigen. Dabei hilft die konkrete Einbindung der Aufgabenstellungen in den Unterricht oder die Präsentation erledigter Aufgaben im Klassenverband. Weiterhin helfen Klassengespräche über bestimmte Aufgaben nach konkreter Aufgabenstellung und das Aufgreifen der Testergebnisse am Ende eines Themenabschnitts für ein Lerngespräch mit dem jeweiligen Kind, bzw. als Grundlage für die weitere Unterrichtsplanung. Ebenso, wie bei analogem Unterricht im Klassenraum, hilft den Kindern ein schnelles und direktes Feedback - in diesem Kurs leicht durch eine Bewertung mit persönlichem Feedback bei den eingereichten Aufgaben zu geben.
Durch die einführenden Erklärungen ist der Kurs für den "Flipped Classroom"-Einsatz geeignet.
2. Einsatz
Bei wenigen Computern/Geräten im Klassenraum:
- in offenen Unterrichtsformen
- als Station beim Stationenlernen
- im Förderunterricht
- mit individueller Betreuung beim Einsatz von "Lernpaten"
Hinweis: Es muss gewährleistet sein, dass jedes Kind den Umgang mit dem Gerät, sich einzuloggen, zu den richtigen Übungen zu finden, etc. erklärt bekommt und dieses dann sicher beherrscht. Bei offenen Unterrichtsformen bietet es sich deshalb an, ein Expertenteam auszubilden, welches dann die Erklärungen, Anschauungen und Hilfen für die anderen Kinder der Klasse übernimmt.
Bei der Möglichkeit der Nutzung eines Computerraums:
- Bearbeitung von gleichen Inhalten/Übungen innerhalb einer regulären Unterrichtsstunde
Vorteil: Der Vorteil liegt insbesondere in den ersten Stunden, in denen die Kinder den Umgang mit dem Computer, das Finden der richtigen Seiten, das Ein-/Ausloggen, etc. lernen.
Lernzeiterweiterung durch Verlagerung ins Elternhaus:
- Einführende Erklärungen werden vorbereitend auf den Unterricht zu Hause erarbeitet (Flipped-Classroom), um im Unterricht dann aufgetretene Fragen und Probleme zu klären
- einzelne Übungen/Aufgaben als Hausaufgabe
- Übungshilfen für zuhause
Vorteil: Lernzeit ist nicht mehr nur auf die Unterrichtszeit und aufwendig zusammengestellte zusätzliche Materialien des Lehrers/der Lehrerin beschränkt. Die Kontrolle der Übungen erfolgt sofort, die SchülerInnen erhalten eine direkte Rückmeldung über ihre Arbeit und können so Fehler direkt verbessern, bzw. aus ihren Fehlern lernen. Die Übungen werden bei jedem Aufruf neu gemischt, sodass die SchülerInnen wiederholt üben können, ohne dabei eine Reihenfolge auswendig zu lernen.
Distanz-Lernen:
Auch, wenn dieser Kurs selbstverständlich kein Ersatz für den schulischen Unterricht und die intensive pädagogische Begleitung durch Experten sein kann, ist er dennoch so entwickelt, dass er so weit wie möglich eigenverantwortlichem Arbeiten und Lernen entgegenkommt. Für die Kommunikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen steht ein weiterer Kurs, ein virtueller Klassenraum, zur Verfügung.
3. Anleitung der SchülerInnen
LehrerInnen sollten den Moodlekurs mindestens einmal aus Schülersicht vollständig gesichtet haben, bzw. wissen, wie man mit den einzelnen eingesetzten Werkzeugen in diesem Kurs umgeht. Nur, wenn man den Inhalt kennt, kann kann der Kurs sinnvoll in den Unterricht eingebunden oder zur Unterrichtserweiterung angeboten werden.
Wenn die SchülerInnen zum ersten Mal mit der Lernplattform Moodle in Kontakt kommen, muss es eine sehr intensive Einführung geben. Die SchülerInnen müssen lernen, sich einzuloggen, den richtigen Kursraum zu finden, das richtige Kapitel aufzurufen und die richtige Aufgabe zu starten. In offenen Unterrichtsformen bietet es sich an, dies ein bis zwei Kleingruppen nacheinander zu zeigen. Diese können dann als Expertinnen/Experten eingesetzt werden und es den anderen Kindern beibringen. Außerdem sollte sich jede Schülerin/jeder Schüler mindestens einmal in der Schule eingeloggt haben, damit man davon ausgehen kann, dass er es auch von zuhause nutzen kann. Eine Alternative wäre, die Aufgabe in Elternhand anzugeben. Dies muss jedoch durch die Eltern gewährleistet sein.
4. Kompetenzerwerb der SchülerInnen
Die Schülerinnen und Schüler lernen:
methodisch/medial:
- einen Computer/ein digitales Endgerät zu starten
- einen Browser aufzurufen
- eine Internetseite (die Schulhomepage/Lernplattform) in einem Browser aufzurufen oder als Icon wiederzufinden
- sich mit persönlichen Zugangsdaten einzuloggen und später wieder auszuloggen
- den Umgang mit persönlichen Zugangsdaten
- auf der Schulhomepage/Lernplattform einen konkreten Kursraum aufzurufen
- den Umgang mit verschiedenen, digitalen, interaktiven Übungs- und Aufgabenformen
- die Struktur eines Moodlekurses zu erkennen und in dieser umzugehen
lernstrategisch:
- so lange zu üben, bis sie etwas können
- sich selbst zu überprüfen und ggf. die Übungen zu wiederholen, um sich selbst zu verbessern
- gegebenes Feedback zu nutzen, um sich selbst besser einschätzen zu können und sich zu verbessern
inhaltlich:
- die Funktion der Wortarten Verben, Nomen (mit ihren Artikeln) und Adjektive kennen und diese in Texten zu erkennen
- zusammengesetzter Nomen zu erkennen und zu bilden
- Personalformen von Verben zu erkennen und zu bilden
5. Guter Unterricht
Die 10 Merkmale Guten Unterrichts in diesem Kurs:
- Klare Strukturierung des Unterrichts
Eine klare Struktur bietet ein Moodlekurs aufgrund seines strukturierten Aufbaus. Die einzelnen Themenabschnitte beziehen sich auf sinnvolle, aufeinander aufbauende Lernstufen beim Umgang mit den Wortarten. Die einzelnen Schritte sind eindeutig benannt und den SchülerInnen klar. Vorgehensweisen werden gemeinsam im Präsenzunterricht vereinbart oder in Wochenplänen veröffentlicht.
- Hoher Anteil echter Lernzeit
Die Rhythmisierung des Ablaufs ist klar vorgegeben, im Präsenzunterricht wird diese regelmäßig thematisiert. Es findet eine Lernzeiterweiterung statt, die an die Bedürfnisse und Konzentrationsfähigkeit der SchülerInnen (von ihnen selbst) angepasst werden kann.
- Lernförderliches Klima
Die Kommunikation im Klassenraum über die Aufgaben und Inhalte sind unabdingbar. Im Falle eines Distanzunterrichts findet die Kommunikation über die Aufgaben und die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler über vielfältige digitale Kommunikationsmöglichkeiten (Mitteilungen, Videokonferenz, Foren,...) eines virtuellen Klassenraums statt. Als lernförderlich gelten auch die direkten Feedbacks und teils persönlichen Rückmeldungen der LehrerInnen auf bearbeitete Aufgaben der Kinder. Diese sollten stets motivierend sein.
- Inhaltliche Klarheit
Die inhaltliche Klarheit ist durch verständliche Aufgabenstellungen gegeben. Die Aufgaben dieses Kurses sind in der Regel selbsterklärend, bzw. von Beispielen gestützt. Die Struktur eines Themenabschnitts kann durch klare Überschriften, der Präsenz der darauffolgenden Aufgaben/Übungen mit eindeutigen Aufgabenstellungen und der Möglichkeit der Heranführung an eine Reflektion des Erarbeiteten (durch den abschließenden Test zur Eigenüberprüfung oder den Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung) eine absolute inhaltliche Klarheit bieten.
- Sinnstiftendes Kommunizieren
Das sinnstiftende Kommunizieren findet während Präsenzunterrichtsphasen in der Regel im analogen Klassenraum statt. Für Distanzlernphasen stehen durch den Einsatz der Gesamtlernplattform und einem lerngruppenbezogenen virtuellen Klassenraum vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation der Kinder untereinander, einzeln zu ihren Lehrern und Lehrerinnen und als Gesamtlerngruppe bereit. Diese gilt es situationsbezogen und aufgabenbezogen einzusetzen, um den Lernprozess der Kinder optimal zu unterstützen.
- Methodenvielfalt
Dieser Kurs bietet Erklärungen in Form von Filmen, vielfältige interaktive Übungen, Aufgabenstellungen, die digital oder analog bearbeitet werden können. Den Kindern werden dadurch unterschiedliche Wege geboten, sich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen. Es werden Texte, Filme, Bilder und Audios geboten. Bei einem Einsatz mit mobilen Endgeräten mit Touch-Funktion wird auch die konkret handelnde Ebene bedient. Hierdurch bietet dieser Kurs die Möglichkeit des mehrkanaligem Lernens und wird den unterschiedlichen Lerntypen gerecht.
- Individuelles Fördern
Die SchülerInnen können in ihrem eigenen Lerntempo arbeiten. Die Übungen können so häufig wiederholt werden, wie nötig. Durch (Eigen-)Überprüfungstests können sich die Kinder in regelmäßigen Abständen selbst überprüfen und noch längere Zeit an vorangegangenen Übungsaufgaben arbeiten, bei denen die noch Probleme haben. Die Ergebnisse sind jedoch auch den LehrerInnen präsent, so dass Sie bei Bedarf eingreifen und Hilfestellungen bieten können. Das sinnvolle Üben bleibt nicht auf die Unterrichtszeit beschränkt.
- Intelligentes Üben
Die Aufgaben sind klar in Bereiche strukturiert. Dieser Struktur folgt der anschließende Test für die Eigenüberprüfung. Die SchülerInnen können so nach der Eigenüberprüfung gezielt an den Bereichen üben, in denen sie noch Schwierigkeiten haben. Im weiteren Verlauf lernen die Kinder sich selbst mithilfe eines Feedbacks zu reflektieren.
- Transparente Leistungserwartung
Die Transparenz ist zunächst durch die Strukturierung eines Moodlekurses gegeben. Rückmeldungen erhalten die SchülerInnen bei den Übungen sofort auf eine konkrete Übung bezogen, bzw. bereits auf einen Teil einer Übung bezogen, so dass ein sofortiger Lernerfolg stattfinden kann. Bei den Aufgabenstellung ist eine klare Erwartungshaltung formuliert. Hier erhalten die Kinder nach erledigter Aufgabe eine Bewertung inkl. eines persönlichen Feedbacks durch die LehrerIn. Weiterhin erhalten die Kinder nach dem erfolgten “Teste dich selbst“-Test eine zuvor klar definierte Rückmeldung bezogen auf die Erwartungen.
- Vorbereitete Lernumgebung
Dieser Lernkurs ist fertig und wird den SchülerInnen vollständig zur Verfügung gestellt. Durch didaktisches Kursdesign ist der Moodlekurs nicht nur ansprechend, sondern auch deutlich, ordentlich und strukturiert gestaltet. Die Struktur eines Themenabschnitts wiederholt sich und bietet den SchülerInnen so einen klaren Raum. Die Oberflächen sind schmal gehalten und bieten nur die wichtigsten Informationen und Anreize.
6. Individuelle Förderung
verständnisfördernd und motivierend
- Materialien sind ansprechender gestaltet, als auf kopierten Arbeitsblättern
- die interaktiven Übungen enthalten Bilder und Audios, so kommen sowohl Bild-Text, als auch Audio-Text Zuordnungen vor
- alle Übungen können so häufig wiederholt werden, wie nötig
- mehrkanaliges Lernen bedient unterschiedliche Lernertypen (visuelle, kognitive, auditive Lerntypen)
Üben:
- keine Lernzeitbeschränkung
- keine Beschränkung auf aufwendig zusammengestellte zusätzliche Materialien der LehrerInnen
- sofortige Kontrolle und direkte Rückmeldung über die Arbeit (Fehler können so direkt verbessert werde, bzw. die SuS aus ihren Fehlern lernen.)
- Übungen werden bei jedem Aufruf neu gemischt, sodass die SchülerInnen so lange üben können, bis sie die Aufgaben richtig gut können, ohne die Reihenfolge auswendig zu lernen
- Erklärungen können sich so oft angesehen werden, wie nötig
individuelle Förderung
- zeitliche und räumliche Flexibilität des Lernens
- Wiederverwendbarkeit von Unterrichtsmaterialien in unterschiedlichen Kontexten
- gezielte Überprüfung und daraus resultierende Förderangebote (siehe Wiederverwendbarkeit)
Dieser Kurs ist hervorragend geeignet, um in inklusiven Klassen eingesetzt zu werden. Die Grundvoraussetzung ist hierbei nur die Erreichbarkeit des Kurses für die Kinder.